Marburg, 18.9.2023
Die KLIMALISTE Hessen WÄHLERLISTE fordert Verkehrsminister Al Wazir auf, den geplanten Fernstraßenbau in der Wieseckaue von Reiskirchen zu stoppen. Dieser Straßenbau umfasst eine 5,7 km lange Strecke, davon verlaufen 2 km entlang des FFH-Gebietes „Wieseck Aue und Jossoller Aue“. Laut Angaben des Vorhabenträgers beträgt der Flächenverlust durch die gesamte Trasse über 15 Hektar (ha).
Die KLIMALISTE Hessen WÄHLERLISTE fordert Hessen Mobil auf, erneut in die Alternativenprüfung einzusteigen und die schonendere Nordumgehung erneut zu prüfen.
Spitzenkandidat Wulf Hahn (Marburg) berichtete bei der Trassenbegehung den Teilnehmenden davon, dass die Nordvariante eine deutlich bessere Entlastung für Reiskirchen verspricht als die Südvariante.
Im vergangenen Klageverfahren hatte Hessen Mobil eingeräumt, dass die Südvariante nicht besser abschneide als die Nordvariante. Die Richter am VGH hatten nicht erkannt, dass der Mehrverkehr aus dem Süden von 2.000 Kfz/24h aus Hattenrod für die Südumgehung nicht erklärt werden konnte. Die Umgehungsbelastung von 10.300 Kfz/24h war daher um 2.000 Kfz/24h zu hoch angegeben, die Belastung der Nordumgehung mit 7.900 Kfz/24h zu niedrig ermittelt worden, da dort die Neubaugebiete entstehen sollen.
Auch die Frage der Baukosten wurde beleuchtet. Der VGH hatte nicht berücksichtigt, dass Hessen Mobil die Kosten des Brückenbauwerks über die Wieseck und die Vogelsbergbahn zweimal eingerechnet hatte, sodass überhöhte Baukosten bei der Nordumgehung in den Variantenvergleich eingeflossen sind. Der VGH hat sich mit den fehlerhaften Baukostenermittlungen für die Nordvariante nicht ausreichend beschäftigt, obwohl hierzu eine ergänzende Stellungnahme von den Klägern vorgelegt wurde.
Teilnehmer an der Trassenbegehung Reiskirchen-Lindenstruth
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