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KLIMALISTE Hessen e.V. warnt: Es droht eine neue Dürre

Zu wenig Regen schon im März: Jetzt handeln!

Es ist der 20. März 2023 und schon jetzt weisen Meteorologen, Klimaforscher und auch die Atomindustrie in Frankreich darauf hin: Wir steuern auf ein erneutes Dürrejahr in Mitteleuropa zu!

Frankreich kämpft gegen eine nie dagewesene Winterdürre, das Trinkwasser wird in einigen Regionen bereits rationiert. Daraus kann sich, wie im vergangenen Sommer, eine Energiekrise ergeben, da Atomkraftwerke mangels Kühlwasser abgeschaltet werden müssen.

In Italien trocknet die Po-Ebene aus, die Winterdürre macht den Menschen und der Natur in katastrophalem Ausmaß zu schaffen. Der Gardasee hat den niedrigsten Wasserstand seit Menschengedenken, die üblichen Regenfälle blieben im Winter aus, es fiel kein Schnee, aus dem sich neues Grundwasser bilden könnte.

Der Pegel des Rheins bei Kaub im Mittelrheintal liegt derzeit bei alarmierenden  110 cm, das sind  130 cm unter dem Normalpegel für diese Jahreszeit (Quelle HLNUG).

Doch trotz dieser Fakten können wir nicht erkennen, dass Maßnahmen im notwendigen Maße ergriffen werden, die den Folgen des Klimawandels entgegenwirken.

Edersee trocken gefallen
Edersee trocken gefallen

Wir, der KLIMALISTE Hessen e.V., fordern Kommunalparlamente, Wasserversorger und die Landesregierung dazu auf, sofort und umgehend Wassersparprogramme und Wasser-Notstandsverordnungen auf den Weg zu bringen.

„Wir können die Entwicklung leider nicht aufhalten. Wir haben jedoch eine Pflicht, vorzusorgen und die Menschen vor kommenden Dürren und Trinkwasserknappheit zu schützen. Was vor zehn Jahren für Deutschland unvorstellbar war: Unser Trinkwasser wird jetzt schon knappes Gut. Es ist ein Irrsinn, Trinkwasser für Gartenbewässerung und WC-Spülung (30% des Trinkwasserverbrauchs) zu verschwenden. Oder Grundwasser in Großbaustellen abzupumpen und in der Kanalisation zu „entsorgen, wie in Frankfurt zu beobachten ist“. Zisternensatzungen müssen sehr schnell aktualisiert und das Rückhaltevolumen vergrößert werden. Bestehende, zu kleine Zisternen müssen zwingend genutzt werden. Die Brauchwassergewinnung im Ablauf von Kläranlagen muss dringend flächendeckend eingeführt werden. Die 4. Reinigungsstufe muss in allen Klärwerken verpflichtend vorgeschrieben werden. Dazu sind Förderprogramme vom Land aufzulegen,“ sagt Claudia von Eisenhart-Rothe, KLIMALISTE Hessen e. V., Stadtverordnete in Oberursel.

Natürlich können die Kommunen damit nicht allein gelassen werden – auch die Bundesregierung muss sich endlich mit den echten Bedrohungen für Deutschland als Folge der Klimakrise befassen. Wassermangel ist dabei das größte Risiko für Deutschland, denn als Land haben wir schon Wassermengen in Größenordnung des Bodensees verloren. Die Zeit drängt also!

Vogelsbergkreis trocken gefallener Bach
Vogelsbergkreis trocken gefallener Bach
Taunus Wald trocknet aus
Taunus Wald trocknet aus

Alle Kommunen müssen dafür sorgen, ihre Wasserversorgung aus eigener Kraft vor Ort zu gewährleisten. Wassergewinnung und der Transport über lange Strecken aus ländlichen Regionen wie dem Hessischen Ried, dem Burgwald und dem Vogelsberg in den Ballungsraum Rhein-Main stellen keine nachhaltige Wasserversorgung dar. Frankfurt und sein Umland muss alles daran setzen, den großstädtischen Durst deutlich zu reduzieren, um Ökosysteme wie den Vogelsberg nicht vollends zu zerstören.

Fassadenbegrünungen und andere Stadtbegrünungen müssen zwingend an ein autarkes Wasserkonzept mit Regenwassernutzung gebunden werden. Technologien, die gefördert und gefordert werden müssten, sind da – es ist jetzt Zeit, zu handeln.

Hintergrund

KLIMALISTE Hessen e.V.

Die KLIMALISTE Hessen e.V. ist eine politische Graswurzelbewegung zur Durchsetzung konsequenter Klimaschutzmaßnahmen. Sie nahm ihren Anfang 2019 in Erlangen, wo sie aus dem Stand zwei Sitze im dortigen Stadtrat errang. Mittlerweile gibt es Klimalisten in allen 16 Bundesländern.

Erklärtes Ziel ist die Umsetzung der klimapolitischen Wende vor Ort zur maximal möglichen Reduktion des Treibhausgasausstoßes. Dazu treten und traten überparteiliche Klimalisten bundesweit zu Landtags- und Kommunalwahlen an.

In Hessen gelang ihnen der Einzug in mehrere kommunale Parlamente, am erfolgreichsten war die KLIMALISTE in Marburg, wo sie seit 2021 Verantwortung in der Regierungskoalition übernimmt.

In den Klimalisten findet man einen Zusammenschluss von Wissenschaftler*innen, Studierenden, Eltern, Azubis, Angestellten, Unternehmer*innen und anderen im Klimaschutz engagierten Einwohner*innen. Gemeinsam wird so die Eindämmung der Klimakrise zur höchsten Priorität erklärt, mit dem klaren Ziel, ein zukunftsfähiges, klimaneutrales Deutschland zu bauen.

Bislang forderte die KLIMALISTE die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze. Aufgrund neuester wissenschaftlicher Untersuchungen muss festgestellt werden, dass diese Grenze wahrscheinlich nicht mehr gehalten werden kann. Da jedes zusätzliche Zehntelgrad horrende Schäden für unsere Umwelt, der öffentlichen Infrastruktur und auch der Wirtschaft bedeutet, setzt sich die KLIMALISTE dafür ein, maximale Anstrengungen zu unternehmen, um den Treibhausgasausstoß bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren.

Mehr Infos unter: https://www.klimaliste.de/grundkonsens
und www.klimaliste-hessen.de

Fragen beantworten:

Beate Balzert
E-Mail: kontakt@klimaliste-hessen.de
Telefon: 0157-36605818

Dr. Claudia von Eisenhart Rothe
E-Mail: cl.eisenhart@klimaliste-oberursel.de
Mobil: 0175-5670228

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Edersee trocken gefallen