Netzbetreiber darf Energiewende nicht behindern!

Endlich: Bundesnetzagentur weist Netzbetreiber Syna in die Schranken

Königstein Juli 2021: Die KLIMALISTE Hessen begrüßt den Beschluss der Bundesnetzagentur, der den Stromnetzbetreiber Syna anweist den Netzzugang nicht mit einschränkenden Bedingungen zu versehen.

Zugrunde liegt der folgende Fall: Eine Familie aus Königstein im Taunus hatte Beschwerde bei der Bundesnetzagentur eingelegt, weil sie eine Elektroauto Ladestation und eine Wärmepumpe über den gleichen Stromzähler laufen lassen wollten, um für beide Verbraucher dafür den dafür reduzierten Strom- und Netzpreis zu nutzen. Beispielsweise, Greenpeace Energy Mobil-/Wärmestrom für nur 22,80ct/kW statt 29,80ct/kWh. Beide Endgeräte können als netzdienliche Geräte auch abgeschaltet werden. Dies hatte die Syna GmbH als regional zuständiger Netzbetreiber abgelehnt und gefordert, zwei zusätzliche Stromzähler zu installieren. Dafür würden bei der Familie aber Umbaukosten von mehreren tausend Euro anfallen, da nur noch ein freier Zählerplatz vorhanden ist. 

Weil sich diese Forderung der Familie nicht erschlossen hat und mehrere andere, leider aber nicht zuständige, Netzbetreiber damit keinerlei Problem gehabt hätten, legte sie Beschwerde bei der Bundesnetzagentur ein. 

Die BundesNetzagentur reagierte sehr deutlich und abschließend gegenüber dem Netzbetreiber:

Die Syna GmbH wurde aufgefordert „eine gemeinsame Messung und Bilanzierung der steuerbaren Messeinrichtungen ,Wärmepumpe‘ und ,Wallbox‘ unverzüglich zu ermöglichen und somit den Netzzugang nicht weiter einzuschränken.“ Es wurde hingewiesen, „dass Einschränkungen des Netzzugangs im Wege eines formellen Aufsichtsverfahrens durch die Bundesnetzagentur geahndet werden können.“ 

Keine 24 Stunden später meldete sich die Syna telefonisch beim Kunden, um mitzuteilen, dass der gewünschte gemeinsame Anschluss für Ladestation und Wärmepumpe nun doch beauftragt werden könne. Zufall oder war hier die Angst vor dem im Raum stehenden Bußgeld zu hoch?

Sind die Beweggründe hier ausschließlich finanzieller Natur? Warum wird die Energiewende so bei regionalen Stromversorgern beeinträchtigt? Gibt es ähnlich gelagerte Fälle, in denen Bürger*innen durch die Netzbetreiber daran gehindert werden, sich aktiv an der notwendigen Energiewende zu beteiligen? 

Die KLIMALISTE Hessen fordert deshalb alle Bürger*innen, die Probleme mit der Syna GmbH oder anderen Netzbetreibern haben, auf, sich an die Bundesnetzagentur zu wenden. Auf Anfrage vermittelt die KLIMALISTE auch gerne den entsprechenden Kontakt. 

Es muss schnell und unkompliziert die Freischaltung von Ladestation, Wärmepumpe und Photovoltaik ermöglicht werden. Die unnötigen zeit- und kostensteigernden Auflagen einiger Netzbetreiber müssen beseitigt werden. 

Angesichts der präsenten Klimakatastrophen und den bereits bestehenden deutlichen Auswirkungen auf das Leben in Deutschland muss im Hinblick auf den Ausbau Erneuerbarer Energien schneller und zielführender gehandelt werden. Insbesondere der staatliche und private Ausbau und die Freischaltung von Photovoltaik muss dringend ermöglicht werden!

Gerade für den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 fordert die KLIMALISTE HESSEN von allen antretenden Parteien ein klares Bekenntnis zur schnellen Umsteuerung. Hin zu mehr Bürgerenergiegenossenschaften, dem konsequenten Ausbau Erneuerbarer Energien und einer besseren Überwachung der Netzbetreiber vor Ort.

Die Klimakatastrophe, die sich weltweit mit Dürre, Hitze, Hunger- und Flutkatastrophen zeigt, duldet keinen weiteren Aufschub mehr. „Wir brauchen Parteien in der Regierung in Deutschland, die endlich all dem Gerede echte Taten folgen lassen“, appelliert Beate Balzert, Vorsitzende Klimaliste Hessen.

Fragen zum vorgestellten Fall bitte an info@klimaliste-koenigstein.de richten.

Hintergrund 

KLIMALISTE Deutschland / KLIMALISTE Hessen 

Die Klimaliste ist eine politische Graswurzelbewegung zur Durchsetzung konsequenter Klimaschutzmaßnahmen. Sie nahm ihren Anfang 2019 in Erlangen, wo sie aus dem Stand zwei Sitze im dortigen Stadtrat errang. Mittlerweile gibt es Klimalisten in allen 16 Bundesländern. 

Erklärtes Ziel ist die Umsetzung der klimapolitischen Wende vor Ort zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze. Dazu treten überparteiliche Klimalisten bundesweit zu Landtags- und Kommunalwahlen an. 

In den Klimalisten findet man einen Zusammenschluss von Wissenschaftler*innen, Studierenden, Eltern, Azubis, Angestellten, Unternehmer*innen und anderen im Klimaschutz engagierten Bürger*innen. Gemeinsam wird so die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze zur höchsten Priorität mit dem klaren Ziel, ein zukunftsfähiges klimaneutrales Deutschland zu bauen.

Mehr Infos unter: https://www.klimaliste.de/grundkonsens und www.klimaliste-hessen.de  

Pressekontakt: 

Klimaliste Königsstein
info@klimaliste-koenigstein.de

Beate Balzert
E-Mail: kontakt@klimaliste-hessen.de
Telefon: 0157-36605818  

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