Gegen Waldzerstörung im Buchenwald in Heppenheim

KLIMALISTE Hessen fordert: Keine neue Waldzerstörung – auch nicht für Röhrig-Granit-Splitt

„Grünes“ Regierungspräsidium eröffnet Genehmigungsverfahren für die Zerstörung von 6,4 Hektar wertvollen Buchenwaldes in Heppenheim.

Frankfurt, 23.4.2021: Der 19.4.2021 war mal wieder ein schwarzer Tag für den Waldbestand in Hessen – das Regierungspräsidium Darmstadt hat das Planfeststellungsverfahren für die Erweiterung des Steinbruchs Röhrig in Heppenheim eröffnet.

Für den Steinbruch sollen dabei 6,4 Hektar Fläche wertvollen Buchenwalds gerodet werden. Der Steinbruch am Naturdenkmal „Das kleine Felsenmeer“ in Heppenheim – Kreis Bergstraße – liefert den für Autobahnbauten notwendigen Granit-Splitt (Antragsteller Röhrig Granit GmbH).

Die KLIMALISTE Hessen ruft das Regierungspräsidium Darmstadt und die Regierungspräsidentin Lindscheid (Die GRÜNEN) dazu auf, das Verfahren ergebnisoffen und mit der gebotenen Betrachtung der damit verbundenen Waldzerstörung zu führen.
„6,4 Hektar Wald sind ein Klimaschutz-Schatz der nicht für klimaschädlichen Straßenbau und Flächenversiegelung zerstört werden darf“ so Beate Balzert, Sprecherin der KLIMALISTE Hessen. „Der Buchenwald bindet verlässlich Tonnen CO2 und ist ein intaktes Ökosystem. Wir brauchen ihn im Kampf gegen die Klimakatastrophe, um den Artenschwund abzubremsen und um die Grundwasserneubildung zu sichern.“ ergänzt Oliver Kienberg, Diplom-Biologe und Vorstandsmitglied der KLIMALISTE Hessen.

Bis zum 18.6. können Bürger*innen in ganz Hessen gegen dieses Projekt Einwendungen verfassen und ihre persönliche Betroffenheit darstellen. Ein Steinbruch, wie der der Fa. Röhrig, ist Teil des Versiegelungs-Kreislaufs, den es zu stoppen gilt.
Die angebotenen 6,6 Hektar Wiederaufforstung an vielen verschiedenen Standorten täuschen den gleichwertigen Ersatz eines zusammenhängenden hochwertigen Ökosystems vor. Generell kann ein funktionierendes Wald-System nicht durch eine große Wiederaufforstungsfläche kompensiert werden. Aufgrund der anhaltenden Dürre sind Wiederaufforstungsprojekte in Hessen aktuell in ihrem Erfolg sehr kritisch zu beurteilen. Wer sich die Wiederaufforstungsflächen im Zuge der Zerstörung des Dannenröder Forstes für den Bau der A49 angesehen hat, weiß: die dürren Bäumchen sind schon zumeist vertrocknet und werden einen funktionierenden Wald nicht ersetzen.
„Wir, die Klimaliste Hessen, sehen dieses Vorgehen als erneute Bestätigung, dass die hessische Landesregierung, insbesondere Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al Wazir (Grüne) sich endlich gegen die Zerstörung der Naturräume in Hessen zugunsten von neuen Autobahnprojekten positionieren und diese stoppen müssen.“, fordert Balzert. Die Erweiterung des Steinbruchs Röhrig bereitet neuen Straßenbauprojekten den Boden – die Instandhaltung bestehender Straßen muss für die weitere verkehrspolitische Gestaltung in Hessen ausreichend sein.
„Um der Klimakatastrophe etwas Wirksames entgegen zu setzen müssen wir in allen Orten Hessens solche politischen Entscheidungen, wie diese zugunsten eines raubbauenden Steinbruchs auf den Prüfstand stellen.“ stellt die Oberurseler KLIMALISTE Stadtverordnete Claudia von Eisenhart Rothe, Beisitzerin im Vorstand der KLIMALISTE Hessen.

Link zu den öffentlichen Unterlagen des Planfeststellungsverfahrens des Regierungspräsidiums Darmstadt:
19.04.2021 RÖHRIGgranit GmbH, Heppenheim, Erweiterung des Steinbruchs | Regierungspräsidium Darmstadt (hessen.de)

Hintergrund

Klimaliste Deutschland / Klimaliste Hessen

Die Klimaliste ist eine politische Graswurzelbewegung zur Durchsetzung konsequenter Klimaschutzmaßnahmen. Sie nahm ihren Anfang 2019 in Erlangen, wo sie aus dem Stand zwei Sitze im dortigen Stadtrat errang. Mittlerweile gibt es Klimalisten in allen 16 Bundesländern.
Erklärtes Ziel ist die Umsetzung der klimapolitischen Wende vor Ort zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze. Dazu treten überparteiliche Klimalisten bundesweit zu Landtags- und Kommunalwahlen an.

In den Klimalisten findet man einen Zusammenschluss von Wissenschaftler*innen, Studierenden, Eltern, Azubis, Angestellten, Unternehmer*innen und anderen im Klimaschutz engagierten Bürger*innen. Gemeinsam wird so die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze zur höchsten Priorität mit dem klaren Ziel, ein zukunftsfähiges klimaneutrales Deutschland zu bauen.

Mehr Infos unter: https://www.klimaliste.de/grundkonsens und www.klimaliste-hessen.de

Pressekontakt:

Beate Balzert
E-Mail: kontakt@klimaliste-hessen.de
Telefon: 0157-36605818

Dr. Claudia von Eisenhart Rothe
E-Mail: cl.eisenhart@klimaliste-oberursel.de
Telefon: 0175-56 70 228

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